Jugend

Rudolf von Tavel als Jüngling (BB)
Rudolf von Tavel als Jüngling (BB)

(Otto Friedrich) Rudolf von Tavel kam am 21. Dezember 1866 zuoberst an der Spitalgasse in Bern als jüngstes von sechs Kindern des Burgerratsschreibers und Grossrats Alexander von Tavel (1827-1900) aus ehemals patrizischer Familie auf die Welt. Seine Mutter war Rosalie von Wattenwyl (1834-1913).

 

Rudolf von Tavel wuchs in einem konservativen Milieu auf, in welchem er nach seinen Worten „frohe Traulichkeit“ erlebte, «in der ein fein kultivierter Geist und wahrhaft vornehme Gesinnung walteten». Familienporträts an den Zimmerwänden schafften Verbindung zur Vergangenheit, und auch der Humor gehörte zur Familienwelt. Zu den Eltern bestand ein gutes Verhältnis, ihnen «verdanke ich die Herzensbildung».

 

 

Trotzdem war Tavels Jugend nicht spannungsfrei, «war ich doch ein wilder, immer zerstreuter und widerspenstiger Kerl». In der Lerberschule, dem heutigen Freien Gymnasium, kam es zu zwei Krisen, die beide Male erfolgreich mit einem vom lieben, aber gestrengen Vater verordneten Landaufenthalt in einem Pfarrhaus überwunden wurden.